Bläsertag im Altenberger Dom
Landesjugendposaunenchor zu Gast im Saarland
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Namibia – ein Reisebericht

Teilnehmer des Wochenendworkshops in Namibia

Mit drei Instrumenten, diversen Pflegematerialien, eine Menge an Notenmaterial habe ich mich gemeinsam mit zwei meiner Kinder Ende Juli in den Flieger nach Namibia gesetzt.

Inzwischen wieder eine Woche zu Hause fällt es mir schwer die vielen Eindrücke wie die Begegnungen, Gespräche, das Musizieren, die Gottesdienste, Land und Leute in Worte zu fassen.

Trompete in einem Posaunenchor in Namibia

Untergebracht im Head Office unserer Partnerkirche der ECLRN startete unser Aufenthalt mit einem Kurzworkshop für Bläserinnen und Bläser aus der Region um Windhoek als Vorbereitung auf den Sonntagsgottesdienst. Es herrschte eine sehr konzentrierte Arbeitsatmosphäre. Die Bläser freuten sich an der neuen Literatur und saugten jede Information auf. Man schaute in Ermangelung an Notenständern zu dritt, viert oder gar zu fünft von den Pulten oder funktionierte Trompetenkoffer als solche um. Die Instrumente wurden teilweise während der Probe weitergereicht, um auch dem Nachbarn die Möglichkeit des Mitmusizierens zu geben. Wenn man zudem die Qualität einiger Instrumente sah, war es schon erstaunlich, welcher Klang einem entgegenkam. Bei uns wäre so manches Instrument noch nicht einmal auf einem Trödelmarkt zu erstehen gewesen.

Der Weg zum Gottesdienst führte uns durch die ärmsten Vororte von Windhoek durch staubige Straßenzüge und Wellblech-Ansiedlungen so weit das Auge reicht. Vor der Kirche standen dann nur Menschen in feinster Sonntagskleidung in Erwartung eines Gottesdienstes. Selbige gehen gerne über 2,5 Stunden und sind mehr als die Verkündigung von Gottes Wort. Es sind gesellschaftliche Ereignisse, in denen auch die wichtigsten Nachrichten und Aktivitäten mitgeteilt werden.

Erfolgreicher Abschluss des Chorleitungslehrganges in Namibia

Am Montag begann dann der Chorleitungskurs, welcher der eigentliche Anlass meiner Reise war. Zu diesem kamen über 20 Interessierte aus vielen Regionen Namibias. Einige Teilnehmer hatten eine Anreise von über 1000 km. Das Teilnehmerfeld war von seinen Voraussetzungen sehr heterogen von gestandenen Chorleitern bis hin zu Anfängern in der Chorleitung. Es waren vier intensive Arbeitstage, die mit einer Prüfung am Abschlusstag endeten. Für selbige hatte ich im Vorfeld Chorleitungszertifikate mit einer Vielzahl an Prüfungsanforderungen entwickelt, um auch den unterschiedlichen Voraussetzungen gerecht zu werden.

Zum Wochenende reisten dann noch einmal eine Vielzahl weiterer Bläserinenn und Bläser aus unterschiedlichen Regionen an. Für dieses Seminar, an dem gut 60 Musiker teilnahmen, hatte ich Literatur zum Thema „Glaube, Liebe, Hoffnung“ zusammengestellt. Die gemeinsame Arbeit hier mündete ebenfalls in einem Sonntagsgottesdienst, in dem auch die Chorleitungszertifikate feierlich überreicht wurden.

Die beiden Urlaubswochen im Anschlus waren schließlich der i-Punkt unserer Reise! Die Weite des Landes, die Verschiedenartigkeit der Wüstenlandschaften, die Küste, die Dünenlandschaften machen Namibia einzigartig.

Ich hoffe, es wird uns gelingen, für 2019 eine Partnerschaftsreise nach Namibia auszuschreiben, um einerseits unsere Partnerschaft auf eine breitere Basis zu stellen und andererseits den Besuch dieses wunderbaren Landes, diese vielen Eindrücke vielen Anderen zu ermöglichen.

Jörg Häusler